Ferneyhough - Etudes transcendentales 1-4.pdf

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1'HE TEX'I'S:
Etiiden (Auszug)
1.
POEMS BY IiKNS'I' MEIS'I'EK
A N D AI,KUN
MOLL
Kartusche
4.
in Gold gefalSt
die Lapisnacht
am Kratermund
der Skarabien
fossile Glut
ritzt ihre Schwerkraft
in die Sonnenzeichen
[zielsuchtige]
die Feuerprobe
im Wendekreis
des Nichts
mein Schlifenbrand
will euch
die Sohle wetzen
Inbrunst verseigeln
am Flugelblei
der Silbe
Mohnstaub
hinfallig
ausgespien
verwurzelt
eure Blitze
Komet
3.
ich lote
die sturzende Tiefe
in den gefesselten Sprung
zur Dunkelhaft
vergliihten
basaltgefiederte Schwingen
kaltgeschlagen
ufert
die Ebbe
(A.M.)
Elysium
5.
irn Aufwind
leuchten
die Fesseln
lichtgestrandet
treiben
die Fliigel
Fadenkreuze
fanden
GewiEheit
jenseits
der Blendung
Duftschwere noch
in seligen Gefilden
Nacht, wo der
Diamantberg glf nzt
und Rabe und Nachtigall
zur Schaukel machen
den werdenden Mond.
Diese langen
Rege nf aden
enden nicht
in deiner Hand.
Wo das Kreuz ist
der Sanduhr,
wurzelt der Blitz
Die Sorge: als Wind
bespringt sie
den Rand
erblickter See,
verdingt sich,
als Segel
dern Grunde.
Woran gebrichts?
Kind sagt dirs nicht
noch Vogel
Zeit zielsiichtig sonst,
spricht plijtzlich dir
von Raurn.
Mit schonen Knien
kommt
Vernunft vorbei
(E.M.)
7
-.
(A.M.)
@
1977 by Hermann Luchterhand Verlag G m b H
Co
KG, Darrnstadt
and Neuwied (Meister:
Ausgewahlte Gedicbte
1932.1976)
&
'This
word
does not appear
in
the published version of the poem; the composer's setting is
of
a n
earlier verslon
@
1987 by Edition Klaus Isele, Eggingen (Moll:
Mauersegler)
Der Grund kann nicht reden
6.
Der schreibt kein Tagebuch,
Grund, der aus Totem und Toten
steht,
der die Saulen aus Wasser tragt
und die immer
geschlagene Flotte der Worte
. . .
Er, behauft m i t v e r r o t t und Dunkel,
kehllos Ohnsilbiger unter
rudernden Flossen, fahrenden
Kielen!
StoB ich hinab?
Ich griffe im Finstern wohl
wie faulen Zunder
phonizischen Kindes Gewand,
gelostes Lotblei,
irrendes Echo, das
Wrack einer Laute
. . .
Tauche ich?
Ich suchte mit Lampen, ich finde
ein Logbuch, welches jedoch
von des Totseins Bewandtnis
nicht spricht, sondern allein
von des Unterganges Beginn:
WIR SINKEN. WIR
WERDEN G R U N D .
Kalypso
7.
Sirenenschliff
Steinschlag
verziickt
die rachenden Zikaden
eintiinig
fiebergetrieben
Aufruhr
im Brennglas der Fliigel
Windrisse iiber den Diinen
Pythia
8.
Persephone
9.
entfliigelt
treiben meine Ruder
steil
ruht der Abgrund
bleicher Spiegel
mit fahler Iris
sank die Flut
im Widerschein
Hochzeit
der wildernden Kristalle
das Irrlicht blaut
mondsteinenstriickt
ein Gletscherbrand
in atemloser Halle
der Taube Schrei
am Flammenriff
der Stalaktiten
in lodernder GewiBheit
eisgeborgen
versteinert
das Gefieder
WeiBdorn
in bliitenloser Trauer
die Netzhaut ri
Mundraub frohlockt
an schattenleerer Mauer
1
du reimst diedunkle Saat vergebens
'
zur Neige liebte mich die Fackel
die Todesrunen warf das Licht
ausbluten will das Unsichtbare
raffgierig vergilbte der Marmor
tragt noch die Worte zur Schau
stimmlos
bis Lava dir die Sichel bleicht
Delphi
schrill
meiB eln die Peitschenhiebe
Stimmbruch
in glaserne Schwingen
sprunghaft
erlischt
das Begehren
verijdet
bleichen die Segel
Medusen treiben an Land
Griinspan
auf lichten Anemonen
Wundbrand des Schwerelosen
wirft Anker
iiber Nacht
In.rel der Kykluden
(A.M.)
(A.M.)
(AM)
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in the published version of the poem; the cornposcr'c cettinx
i
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CIII
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